Tuchloden und Walkloden aus reiner Schurwolle

 

Loden wird hergestellt aus reiner Schurwolle vom Schaf. Man kennt den typisch melierten Stoff aus dem Jagd- und Trachtenbereich. Traditionell sind die Farben Graumeliert, Olivgrün, Braun und Schwarz. Die Ware wird zuerst gewebt und anschließend verfilzt, das ist der klassische Tuchloden. Ihn zeichnet Festigkeit und eine hohe Winddichtigkeit aus. Walkloden wird gestrickt und dann verfilzt, er ist elastischer und etwas durchlässiger, und daher für bewegungsintensive Tätigkeiten gut geeignet. Beide Loden gibt es in verschiedenen Stärken, was sich wieder auf die Einsatzbereiche auswirkt!

Der robuste, wind-und wasserabweisende Stoff durchläuft viele Herstellungsschritte in nur noch sehr wenigen traditionellen Betrieben in Bayern, Österreich und Südtirol. Wir verwenden ausschließlich allerbeste Qualität: Tuchloden aus Bayern und Österreich, Walkloden aus Südtirol und Tirol. Diese Qualitäten aus reiner Schurwolle sind herausragend und nicht vergleichbar mit preiswerten Walkloden z.B. aus Asien, die kratzen und von durchscheinender Qualität sind, dazu Wolle aus zweifelhafter Herkunft verwenden. 

Der Naturstoff erlebt zurzeit eine Renaissance im Bereich der Mode -und Sportbekleidung, da er ohne chemische Zusätze alle gewünschten Eigenschaften von Haus aus mitbringt und dabei noch richtig toll aussieht! Also eben sehr nachhaltig!

 

Wenn Du ein Produkt von uns beziehst, förderst Du automatisch auch den Fortbestand des Textilhandwerks in Deutschland und unseren direkten Anrainerländern Österreich und Italien. Wenn dieses Wissen verloren geht, können wir es nicht mehr rückgängig machen!

 

Vorteile

Winddicht

Durch die mikroskopisch feine, schuppenartige Oberfläche dringt kaum Wind. Die Körperwärme wird nach innen reflektiert und hält so warm.

Atmungsaktiv

 Dank der durchlässigen Struktur ist der Loden atmungsaktiv und transportiert so die Feuchtigkeit nach außen.  In der Hohlkammer der  Wollfaser wird die Körperwärme gespeichert und nach Bedarf nach außen abgegeben. 

Temperaturregulierend

 Die Fasern der Wolle können bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen.

Im Gegensatz zu Baumwolle wärmt daher Wolle auch in feuchtem Zustand. Somit kann Loden auch bei leichter Feuchtigkeit getragen werden, ohne dass der Körper auskühlt.

 

Schmutzabweisend

Der natürliche Schutzschild der Wollfaser ist das Wollfett: Lanolin. Es lässt Wasser abperlen, wodurch verschüttete Flüssigkeit leicht mit einem Tuch aufgenommen werden kann. Schmutz wird nach dem Trocknen leicht abgebürstet.

Umweltschonend

Lodenkleidung ist sehr leicht zu reinigen und meist reicht ein Auslüften über Nacht. Waschmaschine und Trockner sind tabu. Wenn doch mal ein Fleck weg muss, reicht meist ein Abtupfen mit einem feuchten Tuch oder eine ganz leichte Handwäsche mit Kaltwasser. Das spart Energie und schont die Umwelt sowie den Geldbeutel.


zutaten



Bei allen unseren Materialien achten wir auf eine regionale Herkunft. Wir sind sehr stolz darauf, daß wir alle Zutaten in Deutschland oder im benachbarten Österreich und Südtirol direkt von kleinen Herstellern beziehen. Bio-Baumwollschnur,  Label, Metallknöpfe, Wollborte, Etiketten, unser selbsthergestelltes Schrägband, dies alles ist sorgfältig ausgewählt und sinnvoll eingesetzt. So macht es Freude, ein Produkt zu gestalten, das sich abhebt vom Massenkonsum und darauf abzielt, möglichst gerne und lange vpm Träger genutzt zu werden.

So haben wir die Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.

Wie entsteht Loden?

 

Die Schafschurwolle kommt entweder vom österreichischen Bergschaf (etwas rauer) oder vom australischen, bzw. neuseeländischen Merinoschaf (weich und anschmiegsam).

 

Nach der Schur werden die Fasern zu Wolle gesponnen und kardiert, anschließend bei Tuchloden verwebt und bei Walkloden verstrickt und anschließend dem Prozess des Walkens unterworfen, bei dem die einzelnen Fasern durch knetende und aufrauende Bewegungen dicht und dachziegelartig miteinander verbunden werden, bis die ursprüngliche Struktur kaum mehr sichtbar ist und eine homogene, strapazierfähige Oberfläche mit weichem Griff entsteht. Danach kann der Loden noch in verschiedenen Prozeduren verfeinert und ausgerüstet werden, sodass unterschiedliche Lodenarten entstehen, je nach Zweck und gewünschter Optik. Es gibt den äußerst robusten und raueren Gebirgsloden, den eleganten Strichloden, den klassischen Tuchloden und den sportlichen Walkloden in verschiedenen Stärken.

 

Wolle ist sehr leicht zu färben. Klassisch und immer aktuell sind Melange-Töne in Naturfarben. Daneben gibt es viele Uni-Farben von gedeckt bis frisch leuchtend. Gemeinsam mit den unterschiedlichen Stoffqualitäten ergibt sich so ein schier unendlicher Spielraum für das Design von klassisch bis sportiv..

 

 

Der gesamte Prozess ist in vielen einzelnen Arbeitsschritten immer noch sehr aufwändig und wird noch von wenigen Walkereien und Tuchfabriken in Deutschland, Österreich und Südtirol ausgeführt. Darum ist Loden auch ein wertvoller, einzigartiger Rohstoff, an dem man im Gegenzug lange Freude hat!

Wie reinige und pflege ich meine Lodenjacke ?

robuster, als es ausschaut

Unsere Walk-und Lodenprodukte sind robuster, als sie auf den ersten Blick vielleicht ausschauen. Sie verkraften so manchen Einsatz. Dennoch gilt es einige Dinge zu beachten. Mit ein paar kleinen Kniffen bleiben Ihnen Ihre Lieblingsstücke lange treu!

 

 

 

 

KEINE Maschinenwäsche : nein, auf keinen Fall! Da Loden bei zu warmen Wassertemperaturen schrumpft und die Oberfläche in nassem Zustand leicht verfilzt durch die rotierende Bewegung, darf er nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. Das Problem ist auch, daß der Wolle der natürliche Schutzfilm aus Lanolin entzogen wird und die Wollfaser viel schneller altert, da sie nun angreifbar ist.

Kleiner Exkurs zum Thema Waschmittel für Wolle:

Keine Seifen oder Shampoos verwenden, sondern nur Wollwaschmittel, welches rückfettend ist. Dabei ist wichtig: Wolle besteht aus Protein, Vollwaschmittel sind oft mit Enzymen versetzt, die Flecken schneller lösen sollen. Diese Enzyme spalten leider die Proteine der Wolle auf. Ergebnis:  Knötchen-und Löcherbildung, die Form verzieht sich.

Empfohlen wird ein Wollwaschmittel, welches keine Enzyme (Proteasen) besitzt. Gut sind z.B. biologische Wollwaschmittel ohne Zusätze. Etikett lesen!

 

 

Durch das Wollfett Lanolin nimmt Loden kaum schlechte Gerüche und Schmutz an , daher reicht in der Regel ein Auslüften über Nacht, am besten draußen oder am offenen Fenster. Nach einigen Stunden duftet die Kleidung ganz frisch und muss nur leicht ausgebürstet werden.

 

Flecken:

 

Groben Schmutz ( Erde, Spritzer von Pfützen)  trocknen lassen und mit einer Kleiderbürste ausbürsten.

Leichter Schmutz kann auch gut mit einem feuchten Tuch abgewischt werden.

Feuchte Flecken  am besten abtupfen mit einem saugfähigen Tuch. Evtl. auch partiell mit etwas klarem Wasser abspülen.

Kleber oder Baumharz : Waschbenzin hat sich bewährt.

Ruß: mit Wollwaschmittel partiell behandeln und abwaschen

Im Zweifelsfall bei uns nachfragen oder Stoffrest in der entsprechenden Farbe anfordern zum vorherigen Testen!

 

generell gilt: Flecken nicht in das Material hineinarbeiten. Sollte dennoch einmal etwas nicht mehr einfach zu entfernen sein, bitte in die Reinigung geben.

 

Falls doch mal eine Wäsche vonnöten ist, bitte nur vorsichtig den Stoff in kaltem Wasser mit etwas Wollwaschmittel (siehe oben) einweichen, gut ausspülen, dabei nicht wringen oder rubbeln,  vorsichtig ausdrücken, und auf einem Frotteehandtuch in Form gebracht mit geschlossenen Reißverschlüssen liegend trocknen. Je größer das Produkt, umso länger dauert der Prozeß, eine leichtes Accessoire läßt sich so noch gut so handhaben, eine  Jacke/ein Mantel mit mehreren Lagen Stoff kann sich leicht verziehen. Daher gilt:  bitte in die Reinigung! Dort wid das Produkt schonend und trocken gereinigt und die Form bleibt erhalten.

 

Bügeln:

Loden mag Dampf, aber bitte in Maßen! Die durch den warmen Dampf entstehende Feuchtigkeit hilft dem Stoff, sich zu entspannen. Mit dem Bügeleisen kann Loden bei niedriger Temperatur und  leicht mit Dampf von links gebügelt werden.

Dabei den Stoff nicht verziehen! Nur wenig Dampf einsetzen, sonst schrumpft der Stoff!

Beim Tragen ist Loden sehr knitterarm. Bei Bedarf kann man den Stoff nach dem Tragen mit Dampf anhauchen, ohne das Bügeleisen aufzudrücken, dann legen sich Knitter von alleine. Sanft mit der Hand darüberstreichen reicht aus.

 

Aufhängen:

Nach dem Tragen auf einen geeigneten Bügel aufhängen. Bei Jacken zum Beispiel ein breiter Kleiderbügel, Hosen am besten am Bund mit Clip-Bügel aufhängen, damit keine Knickfalten entstehen. So hängt sich die Hose gut aus, Knitter verschwinden, und die Hose kann auch besser lüften.

Bitte immer nur am eingenähten Aufhänger aufhängen, nicht am Etikett, denn der Stoff könnte reißen an der Naht.

 

Nach leichtem Nieselregen oder Schneefall die Jacke auf einen Kleiderbügel hängen zum Trocknen und nicht zusammengeknüllt liegen lassen, dann wären Knitter vorprogrammiert.

Nach stärkeren Regengüssen die Jacke am besten liegend trocknen, da das Wasser schwer nach unten zieht und die Jacke somit länger wird.

 

andere Sorgen:

 

Pilling:  ist bei Wolle nicht immer ganz hundertprozentig auszuschließen und aufgrund des natürlichen und leicht unterschiedlichen Ursprungs der Wolle kein Reklamationsgrund. Bei unseren besonders hochwertig gewalkten Materialien kommt Pilling sehr selten vor. In ganz einzelnen Fällen entstehen leicht aufgerauhte Partien an besonders beanspruchten Stellen bei stärkerer Reibung des Gewebes, die aber nicht mit einer Knötchenbildung über das ganze Gewebe zu verwechseln sind, wie es beim typischen Pilling oft bei Angorapullovern oder Wolle-Kunstfasermischungen zum Beispiel der Fall ist. Bei normaler Handhabung brauchen Sie keine Sorgen haben und Ihre Produkte bleiben schön. Wenn Wolle mit dem falschen Waschmittel gewaschen wird, ist Pilling und Löcherbildung vorprogrammiert!! Siehe oben!

 

Motten? Bei uns im Atelier oder zuhause haben sich bislang noch nie Motten eingenistet. Vorbeugung: Bei regelmäßigem Gebrauch der Kleidung und mottenfreiem Haushalt sollte es kein Problem geben. Jacken in die offene Garderobe hängen. Hosen in gut gelüftete Kleiderschränke, oder auch offen hängen. Bewegung der Teile und Helligkeit stören die lästigen Besucher enorm. Inspizieren Sie bitte regelmäßig selten getragene Jacken.

Legen sie Zedernholz oder Lavendelsäckchen zwischen Wollsachen oder hängen sie diese mit an den Bügel.  Sollten Sie einmal längere Zeit ein Kleidungsstück weglegen wollen, hier ein guter Tipp unseres Lodenherstellers: : vorher reinigen und anschließend vakuumieren oder noch besser: Einfrieren!

 

Wenn Sie Ihr Produkt sorgfältig behandeln und unsere Tipps beherzigen, bleiben Ihnen Ihre Lieblingsstücke lange treu. Freuen Sie sich an einem pflegeleichten und nachhaltigem Kleidungsstück.

 

Reparaturen:

Wenn Sie ihr Kleidungsstück gerne tragen, setzen irgendwann auch einmal Verschleißerscheinungen ein. Diese sind je nach Mensch und Bewegungsmuster sehr unterschiedlich und variieren von fast nicht sichtbar bis durchgewetzt.

Gönnen Sie Ihrem Kleidungsstück auch mal eine Pause! Die Wolle muss sich auch regenerieren können!

Hängen Sie es mal eine Nacht in die feuchtkalte Nachtluft, reinigen Sie es mit einem feuchten Lappen, schön aufhängen auf den Kleiderbügel.

Wenn das Kleidungsstück generalüberholt werden soll, ist es sinnvoll, es erst einmal in die Reinigung zu geben. Vor der Reparatur!

Kleine Löcher können Sie mit einem passenden Faden leicht selbst zusammenziehen, dabei "weben" Sie den Faden erst ein paarmal quer, dann hoch, dabei rauf ud runter durch die Maschen wie beim "Weben" und ziehen nicht allzufest zu.

Größere Löcher am Ellenbogen (oft bei "Schreibtischtätern" mit spitzen Ellenbogen: Es gibt klassische Ellenbogen-Patches im Handel für Nähbedarf oder online zu kaufen, die vorgestanzte Löcher haben und leicht selbst aufgenäht werden können. Damit verlängern Sie die Lebensdauer Ihres Kleidungsstückes und meistens schaut es auch noch pfiffig aus. Wir können Ihnen aber auch farblich passende Patches aus Walk zusenden, die Sie selbst aufnähen können.  Aktuellen Preis bitte erfragen.

Walkeinfassung aufgescheuert: Ob die schwere Tasche immer an derselben Stelle an der Hüfte wetzt oder der Bart den Walk aufrauht. Ist bei den Modellen mit Einfassung aus Walk der Walk aufgescheuert, können wir Ihnen die Einfassung auch austauschen (wird nach Aufwand berechnet, kann teilweise aufwändig sein, wenn der Reißverschluss mit raus muss), oder Streifen zusenden zum Selbstreparieren.

Verschlissene Partien zum Beispiel an Ärmelbündchen können wir auch teilweise austauschen, wenn es noch lohnt.

Oft schaut Ihr Kleidungsstück wieder richtig gut aus, und Sie haben noch Freude daran.

 

Generell berechnen wir Reparaturarbeiten nach Aufwand und Stundensatz sowie Versandkosten und hilfreich für uns ist es, wenn wir nicht in der Hochsaison Herbst/Winter zusätzlich Reparaturanfragen haben. Diese erledigen wir gerne in der warmen Jahreszeit, wenn Sie Ihre Jacke nicht brauchen.

Nehmen Sie bitte immer erst Kontakt auf, ob eine Reparatur möglich ist und wir schauen nach einer passenden Lösung für Sie. Bitte senden Sie uns Ihr Kleidungsstück in sauberem und gelüftetem Zustand zu. Die Reinigung übernehmen wir nicht.

Wenn Sie eine Reinigung in Ihrer Nähe aufsuchen, achten Sie auf Fachkenntnis und langjährige Erfahrung, und gute Kundenbewertungen. In Ihrem Kleidungsstück ist von uns ein passender Pflegehinweis eingenäht.

 

Reparaturen von anderen Marken oder Vintagekleidung übernehmen wir keine. Auch kein Umgestalten von Kleidungsstücken.