Tuchloden und Walkloden aus reiner Schurwolle

 

Loden wird hergestellt aus reiner Schurwolle vom Schaf. Man kennt den typisch melierten Stoff aus dem Jagd- und Trachtenbereich. Traditionell sind die Farben Graumeliert, Olivgrün, Braun und Schwarz. Die Ware wird zuerst gewebt und anschließend verfilzt, das ist der klassische Tuchloden. Ihn zeichnet Festigkeit und eine hohe Winddichtigkeit aus. Walkloden wird gestrickt und dann verfilzt, er ist elastischer und etwas durchlässiger, und daher für bewegungsintensive Tätigkeiten gut geeignet. Beide Loden gibt es in verschiedenen Stärken, was sich wieder auf die Einsatzbereiche auswirkt!

Der robuste, wind-und wasserabweisende Stoff durchläuft viele Herstellungsschritte in traditionellen Betrieben in Bayern, Österreich und Südtirol.

Der Naturstoff erlebt zurzeit eine Renaissance im Bereich der Mode -und Sportbekleidung, da er ohne chemische Zusätze alle gewünschten Eigenschaften von Haus aus mitbringt und dabei noch richtig toll aussieht! Also eben sehr nachhaltig!

 

Vorteile

Winddicht

Durch die mikroskopisch feine, schuppenartige Oberfläche dringt kaum Wind. Die Körperwärme wird nach innen reflektiert und hält so warm.

Atmungsaktiv

 Dank der durchlässigen Struktur ist der Loden atmungsaktiv und transportiert so die Feuchtigkeit nach außen.  In der Hohlkammer der  Wollfaser wird die Körperwärme gespeichert und nach Bedarf nach außen abgegeben. 

Temperaturregulierend

 Die Fasern der Wolle können bis zu 30 Prozent ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich dabei nass anzufühlen.

Im Gegensatz zu Baumwolle wärmt daher Wolle auch in feuchtem Zustand. Somit kann Loden auch bei leichter Feuchtigkeit getragen werden, ohne dass der Körper auskühlt.

 

Schmutzabweisend

Der natürliche Schutzschild der Wollfaser ist das Wollfett: Lanolin. Es lässt Wasser abperlen, wodurch verschüttete Flüssigkeit leicht mit einem Tuch aufgenommen werden kann. Schmutz wird nach dem Trocknen leicht abgebürstet.

Umweltschonend

Lodenkleidung ist sehr leicht zu reinigen und meist reicht ein Auslüften über Nacht. Waschmaschine und Trockner sind tabu. Wenn doch mal ein Fleck weg muss, reicht meist ein Abtupfen mit einem feuchten Tuch oder eine ganz leichte Handwäsche mit Kaltwasser. Das spart Energie und schont die Umwelt sowie den Geldbeutel.


zutaten



Bei allen unseren Materialien achten wir auf eine regionale Herkunft. Wir sind sehr stolz darauf, daß wir alle Zutaten in Deutschland oder im benachbarten Österreich und Südtirol direkt von kleinen Herstellern beziehen. Bio-Baumwollschnur, vegane Label, Metallknöpfe, Wollborte, Etiketten, unser selbsthergestelltes Schrägband, dies alles ist sorgfältig ausgewählt und sinnvoll eingesetzt. So macht es Freude, ein Produkt zu gestalten, das sich abhebt vom Massenkonsum und darauf abzielt, möglichst gerne und lange vpm Träger genutzt zu werden.

So haben wir die Möglichkeit, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten.

Wie entsteht Loden?

 

Die Schafschurwolle kommt entweder vom österreichischen Bergschaf (etwas rauer) oder vom australischen, bzw. neuseeländischen Merinoschaf (weich und anschmiegsam).

 

Nach der Schur werden die Fasern zu Wolle gesponnen und kardiert, anschließend bei Tuchloden verwebt und bei Walkloden verstrickt und anschließend dem Prozess des Walkens unterworfen, bei dem die einzelnen Fasern durch knetende und aufrauende Bewegungen dicht und dachziegelartig miteinander verbunden werden, bis die ursprüngliche Struktur kaum mehr sichtbar ist und eine homogene, strapazierfähige Oberfläche mit weichem Griff entsteht. Danach kann der Loden noch in verschiedenen Prozeduren verfeinert und ausgerüstet werden, sodass unterschiedliche Lodenarten entstehen, je nach Zweck und gewünschter Optik. Es gibt den äußerst robusten und raueren Gebirgsloden, den eleganten Strichloden, den klassischen Tuchloden und den sportlichen Walkloden.

 

Wolle ist sehr leicht zu färben. Klassisch und immer aktuell sind Melange-Töne in Naturfarben. Daneben gibt es viele Uni-Farben von gedeckt bis frisch leuchtend. Gemeinsam mit den unterschiedlichen Stoffqualitäten ergibt sich so ein schier unendlicher Spielraum für das Design von klassisch bis sportiv..

 

 

Der gesamte Prozess ist in vielen einzelnen Arbeitsschritten immer noch sehr aufwändig und wird noch von wenigen Walkereien und Tuchfabriken in Deutschland, Österreich und Südtirol ausgeführt. Darum ist Loden auch ein wertvoller, einzigartiger Rohstoff, an dem man im Gegenzug lange Freude hat!

Wie reinige und pflege ich meine Lodenjacke ?

robuster, als es ausschaut

Unsere Walk-und Lodenprodukte sind robuster, als sie auf den ersten Blick vielleicht ausschauen. Sie verkraften so manchen Einsatz. Dennoch gilt es einige Dinge zu beachten. Mit ein paar kleinen Kniffen bleiben Ihnen Ihre Lieblingsstücke lange treu!

 

 

 

 

Maschinenwäsche : nein, auf keinen Fall! Da Loden bei zu warmen Wassertemperaturen schrumpft und die Oberfläche in nassem Zustand leicht verfilzt durch die rotierende Bewegung, darf er nicht in der Waschmaschine gewaschen werden.

 

Durch das Wollfett Lanolin nimmt Loden kaum schlechte Gerüche und Schmutz an , daher reicht in der Regel ein Auslüften über Nacht, am besten draußen oder am offenen Fenster. Nach einigen Stunden duftet die Kleidung ganz frisch und muss nur leicht ausgebürstet werden.

 

Flecken:

 

Groben Schmutz ( Erde, Spritzer von Pfützen)  trocknen lassen und mit einer Kleiderbürste ausbürsten.

Feuchte Flecken  am besten abtupfen mit einem saugfähigen Tuch. Evtl. auch partiell mit etwas klarem Wasser abspülen.

Kleber oder Baumharz : Waschbenzin hat sich bewährt.

Ruß: mit Wollwaschmittel partiell behandeln und abwaschen

Im Zweifelsfall bei uns nachfragen oder Stoffrest in der entsprechenden Farbe anfordern zum vorherigen Testen!

 

generell gilt: Flecken nicht in das Material hineinarbeiten. Sollte dennoch einmal etwas nicht mehr einfach zu entfernen sein, bitte in die Reinigung geben.

 

Falls doch mal eine Wäsche vonnöten ist, bitte nur vorsichtig den Stoff in kaltem Wasser mit etwas Wollwaschmittel (zum Rückfetten ) einweichen, gut ausspülen, dabei nicht wringen oder rubbeln,  vorsichtig ausdrücken, und auf einem Frotteehandtuch in Form gebracht liegend trocknen. Je größer das Produkt, umso länger dauert der Prozeß, eine leichte Weste läßt sich sehr gut so handhaben, eine  Jacke/ein Mantel mit mehreren Lagen Stoff kann sich leicht verziehen. Dann lieber in die Reinigung!

 

Bügeln:

Loden mag Dampf, aber in Maßen! Die durch den warmen Dampf entstehende Feuchtigkeit hilft dem Stoff, sich zu entspannen. Mit dem Bügeleisen kann Loden bei niedriger Temperatur und  leicht mit Dampf von links gebügelt werden.

Dabei den Stoff nicht verziehen!

Beim Tragen ist Loden sehr knitterarm. Bei Bedarf kann man den Stoff nach dem Tragen mit Dampf anhauchen, ohne das Bügeleisen aufzudrücken, dann legen sich Knitter von alleine. Sanft mit der Hand darüberstreichen reicht aus.

 

Aufhängen:

Nach dem Tragen auf einen geeigneten Bügel aufhängen (bei Jacken zum Beispiel ein breiter Kleiderbügel, Hosen auf Hosenbügel).

Bitte immer nur am eingenähten Aufhänger aufhängen, nicht am Etikett, denn der Stoff könnte reißen an der Naht.

 

Nach leichtem Nieselregen oder Schneefall die Jacke auf einen Kleiderbügel hängen zum Trocknen und nicht zusammengeknüllt liegen lassen, dann wären Knitter vorprogrammiert.

Nach stärkeren Regengüssen die Jacke am besten liegend trocknen, da das Wasser schwer nach unten zieht und die Jacke somit länger wird.

 

andere Sorgen:

 

Pilling:  ist bei Wolle nicht immer ganz hundertprozentig auszuschließen und aufgrund des natürlichen und leicht unterschiedlichen Ursprungs der Wolle kein Reklamationsgrund. Bei unseren besonders hochwertig gewalkten Materialien kommt Pilling sehr selten vor. In ganz einzelnen Fällen entstehen leicht aufgerauhte Partien an besonders beanspruchten Stellen bei stärkerer Reibung des Gewebes, die aber nicht mit einer Knötchenbildung über das ganze Gewebe zu verwechseln sind, wie es beim typischen Pilling oft bei Angorapullovern oder Wolle-Kunstfasermischungen zum Beispiel der Fall ist. Bei normaler Handhabung brauchen Sie keine Sorgen haben und Ihre Produkte bleiben schön. 

 

Motten? Bei uns im Atelier oder zuhause haben sich bislang noch nie Motten eingenistet. Vorbeugung: Bei regelmäßigem Gebrauch der Kleidung und mottenfreiem Haushalt sollte es kein Problem geben. Jacken in die offene Garderobe hängen. Hosen in gut gelüftete Kleiderschränke, oder auch offen hängen. Bewegung der Teile und Helligkeit stören die lästigen Besucher enorm.

Legen sie Zedernholz oder Lavendelsäckchen zwischen Wollsachen.  Sollten Sie einmal längere Zeit ein Kleidungsstück weglegen wollen, ist ein guter Tipp: vorher reinigen und anschließend vakuumieren oder noch besser: Einfrieren!

 

Wenn Sie Ihr Produkt sorgfältig behandeln und unsere Tipps beherzigen, bleiben Ihnen Ihre Lieblingsstücke lange treu. Freuen Sie sich an einem pflegeleichten und nachhaltigem Kleidungsstück.